Unsere Kirche St. Martin in Rotenhain
Rotenhain ist ein geheimnisvoller, alter Kirchort. Keiner weiß so richtig, seit wann hier eine Kirche steht. Fest steht, dass es die Kirche bereits lange Zeit gab, bevor sie im Jahr 1289 erstmals urkundlich als Pfarrkirche erwähnt wurde. Historiker gehen davon aus, dass um die Mitte des 9. Jahrhunderts ein erster Kirchenbau in Rotenhain errichtet wurde.
Viele Generationen haben an ihr ihre Spuren hinterlassen. Immer wieder wurde sie umgebaut und erweitert. Einem bestimmten Baustil kann das heutige Gebäude deshalb nicht zugeordnet werden.
Sie ist in der Pfarrei Liebfrauen einzigartig. Es gibt einige Kirchen in der Pfarrei, deren historische Gestalt sich weitgehend erhalten hat oder wiederhergestellt wurde, wie: Liebfrauen Westerburg, Salz, Hahn oder die Kapelle auf dem Schönberg. Es gibt einen historisierenden Neubau der 1920er Jahre in Langenhahn. Es gibt moderne Neubauten wie Christkönig, Kölbingen, Rothenbach, Herrschbach, Pottum und Guckheim. Nur in Rotenhain steht eine Kirche, die seit dem frühen Mittelalter immer wieder umgebaut und den veränderten Erfordernissen angepasst wurde:
Ursprünglich handelte es sich um eine kleine dreischiffige romanische Basilika mit wuchtigen Westturm.
In der Gotik wurde der romanische Chor abgerissen und ein repräsentativer gotischer Chor und eine gotische Sakristei, von der sich Reste erhalten haben, an die romanischen Kirchenschiffe angebaut.
1742 wurden die romanischen Kirchenschiffe durch einen in wesentlichen Teilen noch aufrecht stehenden barocken Saalbau mit Flachtonne ersetzt.
1938 wurde der romanische Turm niedergelegt und der heutige Turm gebaut.
1952 wurde der gotische Chor und die Sakristei durch den heutigen modernen Chor und eine neue, größere Sakristei ersetzt.
1984 wurde der Altarraum umgestaltet und das Altarmosaik von dem Künstler Benedikt Schmitz gestaltet.
Neben dem Mosaik finden sich weitere moderne Kunstwerken, wie die Madonna, sowie etliche Reste der barocken Ausstattung der Kirche (Taufbecken, Weihwasserbecken, Beichtstuhl, Grabplatte eines Priesters, verschiedene Engelsfiguren, Figuren von Johannes dem Täufer, Christophorus und nicht zuletzt von St. Martin als Bischof mit Bibel und Gans), u.v.m..
Die Einwohner des Kirchspiels schätzen die verschiedenen liturgischen Angebote, und so finden zu den Gottesdiensten und Andachten, Frühschichten und Gebeten viele Menschen aus den zugehörigen Dörfern Bellingen, Enspel, Linden, Lochum, Rotenhain, Stockum-Püschen und Todtenberg, die zum Kirchspiel St. Martin gehören, den Weg in ihre Kirche.