Fastenimpulse des Glaubensweg-Teams
Es werden in regelmäßigen Abständen – ab Aschermittwoch
Fastenimpulse des Glaubensweg-Teams an dieser Stelle veröffentlicht.
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Impuls zur ersten Woche in der Fastenzeit von Bernhard Kaesberger
In Jesaja 29, 13 und 14 schreibt der Prophet: Sucht ihr mich, so findet ihr mich.
Wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, lasse ich mich von euch finden.
Liebe Schwestern und Brüder im Glauben,
wenn wir mit dem Aschermittwoch die Fastenzeit beginnen,
die Zeit der Vorbereitung auf das Leiden, Sterben und die Auferstehung Jesu,
so können wir uns auf einen Weg begeben, der Hoffnung und Zuversicht schenkt.
Gott begleitet uns auf unserem Weg zu ihm.
In seiner Liebe hat er für jeden von uns einen Heilsweg vorgesehen.
In vielen unserer Lebenssituationen erkennen wir diesen Weg jedoch nicht und fühlen uns
oft von Gott im Stich gelassen.
Ich habe auch in meinem Leben manchmal Situationen durchlebt, in denen ich nicht weiter wußte,
in denen mich auch mein Lebensmut verlassen hatte.
Mit dem Rest meiner Zuversicht habe ich mich dann aufgerafft, meinen Lebensweg weiterzugehen.
Durch manchmal unscheinbare Aussagen oder Ereignisse erhielt ich neue Kraft,
meinen Weg fortzusetzen und das Vertrauen auf Gott zu vertiefen.
Das war oft ein anstrengender Weg, doch rückblickend kann ich sagen:
Es hat sich gelohnt, mein Glaube an den liebenden Gott ist stärker geworden.
Durch die Corona-Entwicklung und die politische Situation erleben wir derzeit viel Unsicherheit.
Bauen wir darauf, dass Gott all das Unrecht und Böse in dieser Welt wendet,
auch wenn wir es vielleicht nicht mehr erleben.
Er hat uns seine Gnade zugesagt, allerdings nicht immer so, wie wir es uns oft erhoffen.
Jesus sagt: Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und meine Wege sind nicht eure Wege.
Bitten wir Gott, dass er uns auf unserem Heilsweg zu ihm stärkt, auch wenn wir mal müde werden.
Rückblickend kann ich sagen, dass Gott manche meiner Wünsche und Hoffnungen nicht erfüllt hat,
obwohl ich dafür gebetet habe. Er hat mir aber auch manche Hoffnungen und Wünsche
viel besser erfüllt, als ich sie mir vorgestellt habe.
Bei vielen Situationen habe ich erst im Rückblick den Sinn erkannt.
Deshalb versuche ich heute, „ergebnisoffen“ zu beten.
So wünsche ich Ihnen eine gesegnete, gnadenreiche Zeit der Vorbereitung
auf das Leiden, Sterben und die Auferstehung Jesu.
Erst durch die Auferstehung erhält unsere Glaube ja seine Basis.
Im Gebet verbunden grüßt Sie
Bernhard Kaesberger
Impuls zur zweiten Woche in der Fastenzeit von Ellen Abresch
„Seid getrost – lasst Euch nicht entmutigen!“
Liebe Freunde unserer Glaubenskurse, liebe Interessierte!
Warten auf den Frühling. Warten auf das Ende der Pandemie. Warten auf Kirchenreformen. Warten auf bessere Zeiten. Und jetzt kommt auch noch der Angriff auf die Ukraine hinzu. Wir sind alle erschrocken. Wie sich die Situation entwickeln wird, ist völlig ungewiss.
Dieses Warten ohne Anhaltspunkte ist schwierig auszuhalten.
Am Fest der Darstellung des Herrn wurde uns in den Gestalten des greisen Simeon und der hochbetagten Hanna die verwandelnde Kraft des Wartens vor Augen geführt. Durch ihr lebenslanges Warten und Hoffen konnten sie in dem kleinen Kind den erkennen, der Trost und Erlösung bringt.
Ich wünsche uns, dass wir lernen, so zu warten, dass es uns verwandelt, dass es uns nicht zur Verzweiflung bringt.
Doch was immer auch geschehen mag – wir dürfen gewiss sein, Gott ist mit uns!
Jesus sagt: ( Joh. 16,33) „In der Welt habt ihr Angst, (werdet bedrängt) aber seid getrost, (lasst
euch nicht entmutigen) ich habe die Welt überwunden“ (besiegt).
Denn auch heute gilt: „Fürchte dich nicht, denn der Herr ist mit dir!“
Wenn die Angst kommt!
Als kleines Kind besuchten meine Mutter, mein Bruder und ich meine Tante im Nachbarort zur Kirmes. (Mein Vater war nach dem Krieg vermisst.) Abgelenkt von all dem Neuen – Karussell, Schiffschaukel usw.- blieb ich stehen, staunend alles betrachtend.
Plötzlich merkte ich: Ich war allein!
Weder Mutter, Bruder, Tante waren mehr da, und so fühlte ich mich, inmitten vieler fremder Menschen ganz verlassen.
Angst stieg in mir auf und in kindlicher Panik begann ich laut nach der Mutter zu rufen. Es dauerte nicht lange und sie war zur Stelle, denn im Gegensatz zu mir, hatte sie nie den Überblick verloren.
Im geistlichen Leben geht es uns oft ähnlich. Abgelenkt von allem, was um uns herum vorgeht, fühlen wir uns allein, hilflos und von Problemen überwältigt, die wir selbst niemals lösen können. „Das schaffe ich nicht,“ ist der Gedanke, begleitet von wachsender Angst. Je mehr man wie hypnotisiert auf das Problem schaut, desto kleiner und ausgelieferter wird man sich fühlen, was sich bis zur Panik oder Depression steigern kann, begleitet von Schlaflosigkeit.
Ein Wechsel der Perspektive bringt Freiheit und Frieden:
Als Glaubende dürfen wir immer nach oben schauen, zu Gott. Er möchte Licht in all unser Dunkel bringen. „Jesus hilf mir, ich weiß nicht weiter!“
Mit einem Stoßgebet wie diesem dürfen wir ihm unsere Last übergeben. Dadurch wendet man die Augen ab vom Problem und hin zu dem, der die Lösung bereits kennt. Wie ein Kind, das nach den Eltern ruft, von denen es weiß, dass sie es beschützen und stets für es da sind, können wir zu Gott rufen. Wir haben einen himmlischen Vater, der in jedem Augenblick in Liebe auf jeden Menschen schaut, stets bereit zu helfen, wenn wir es erlauben und zu ihm rufen. Der uns auch in Krisenzeiten begleitet und uns niemals alleine lässt. Jesus, sein Sohn, kam als Mensch auf die Erde, um uns zum Herzen dieses Vaters zu führen.
Gebet
Gott, wie zerbrechlich unsere Sicherheiten sind, wie gefährdet unsere Ordnungen, das erleben
wir in diesen Tagen. Wer sieht uns mit unserer Hilflosigkeit und Angst? Wütend und fassungslos
erleben wir, wie Machthaber die Freiheit und das Leben vieler Menschen gefährden.
Sieh du unsere Not.
Sieh du unsere Angst.
Wie so viele suchen wir Zuflucht und Schutz, innere Ruhe und einen Grund für unsere Hoffnung.
Wir bringen dir unsere Sorgen. Wir bitten dich für die, die um ihr Leben fürchten oder auf der
Flucht sind. Wir bitten dich für die, die sich beharrlich für friedliche Lösungen einsetzten. Amen.
Frieden im Auge des Sturms - Wer glaubt ist nie allein -
Als die Apostel auf dem See Genezareth im Boot waren und einer der berüchtigten Seestürme
aufzog (Mt 8,23) ließen sie sich von den lebensgefährlichen Wellen, die über das Boot
peitschten, in den Bann ziehen und hatten Todesangst – doch dann weckten sie Jesus, der im
Boot war und schlief. Sie riefen voller Angst „Herr rette uns, wir gehen zugrunde!“
Sofort reagierte Jesus und stillte den Sturm!
Auch wenn wir uns im Auge des Sturms befinden und zu ihm rufen, lässt er uns nicht zugrunde
gehen.
„Seid getrost, lasst euch nicht entmutigen!“
Das wünsche ich uns, liebe Geschwister im Glauben Ellen Abresch
Impuls zur dritten Wochen in der Fastenzeit von Thomas Baldus
FASTENIMPULS ZUM DRITTEN SONNTAG DER FASTENZEIT
HL. JOSEF BRÄUTIGAM DER GOTTESMUTTER MARIA
Der hl. Josef wird von den Evangelisten Matthäus und Lukas erwähnt.
Nach beiden Evangelien war Josef davidischer Abstammung:
das Bindeglied zwischen dem davidischen Königshaus und dem Messias.
Er war ein Mann des Glaubens und des Vertrauens, Mitwisser göttlicher Geheimnisse, ein großer Schweiger.
Als Gatte der Jungfrau Maria hat er an Jesus die Stelle des Vaters vertreten.
Wie lange Josef gelebt hat, wissen wir nicht; das letzte Mal wird er bei der Osterwallfahrt mit dem zwölfjährigen Jesus erwähnt. Die öffentliche Verehrung des hl. Josef beginnt im Abendland erst im 14./15. Jahrhundert.
Im römischen Kalender steht sein Fest seit 1621.
Pius IX. erklärte ihn 1870 zum Schutzpatron der Kirche. (aus der Tagesliturgie des Messbuches)
Oftmals liegt das Fest des heiligen Josefs in der Fastenzeit. Wie passt das zusammen? Josef und die ganze heilige Familie verorten wir doch eher in der Weihnachtszeit.
Dennoch können wir uns in dieser geprägten Zeit einige Stationen aus dem Leben des Josef vor Augen führen.
Josef war stets demütig und hat den Willen Gottes angenommen und im Vertrauen seine Weisungen ausgeführt.
Wie steht es um unser Vertrauen zu Gott, folgen wir seinem Auftrag? Glauben wir an seine Weisheit?
Ist er ein fester Bestandteil in unserem Alltag?
Josef hat in Träumen und Visionen mitunter schwere Aufgaben bekommen und
hat treu und redlich sein Bestes getan, diese zu erfüllen.
Oft kannte er weder den Sinn noch den Ausgang dieser Mission.
Aber sein Glaube und sein Vertrauen waren größer als jeder Zweifel.
Nutzen wir diese Fastenzeit, wieder einmal genauer hinzuhören, was Gott uns sagen will.
Das bedeutet auch zur Ruhe zu kommen, seinen Sinn auszurichten und auf Empfang zu stellen.
Machen wir es wie der heilige Josef: demütig, gläubig und voller Vertrauen auf die Liebe Gottes.
„Heiliger Josef, gib Gelingen unserer Arbeit unserem Tun.
Alles, was wir hier beginnen, trage bei zu Gottes Ruhm“ (aus dem Gottesloblied „Du aus Davids Stamm geboren…)
Ich wünsche allen eine gesegnete Fastenzeit und ein wenig den heiligen Josef an Ihrer Seite
Thomas Baldus
Impuls zur vierten Wochen in der Fastenzeit von Winfried Gramich
Seitdem Putins Bomben auf die Ukraine fallen, steigt in mir immer wieder das
berühmte Bild „Der Schrei“ des norwegischen Malers Edvard Munch auf. Man hat in
Munchs Tagebuch Notizen gefunden, die auf ein persönliches Erleben hindeuten,
das zu dem Bild geführt hat. An diesem Motiv hat Munch zwischen 1889 und 1910
immer wieder gearbeitet, die Versionen konnte ich im Munch Museum in Oslo
anschauen.
„Ich fühlte einen lauten Schrei – und ich hörte wirklich einen lauten Schrei… Die
Luftschwingungen brachten nicht nur mein Auge in Schwingungen, sondern auch
mein Ohr – denn ich hörte wirklich einen Schrei. Da malte ich das Bild Der Schrei.“,
so Munch selber.
Was war es? Entsetzen, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit?
Ob es Munch selber wußte?
Seine immer wiederkehrenden Versuche über mehr als zwei Jahrzehnte, das Erlebte
ins Bild zu bringen, scheinen dies zu verneinen.
Warum kommt mir in diesen Tagen des Krieges - mehr als ein Jahrhundert später -
dieses Bild in den Sinn? Ein Versuch der Psyche, das Furchtbare, das jeden Tag in
unser Wohnzimmer kommt, zu verarbeiten, mich in die vom Krieg Getroffenen hinein
zu versetzen, mit ihnen mitzufühlen, Anteil zu nehmen, auch mit manch jungem
russischen Soldaten, der diese schrecklichen Befehle ausführen muss?
Kunst und Literatur haben eine eigentümliche, aber wichtige Eigenschaft:
sie gewinnen - nach und nach - sozusagen Eigenleben,
d.h. sie können im Betrachter oder Leser Gefühle, Gedanken und Vorstellungen
hervorrufen, die der Autor selber möglicherweise gar nicht im Blick gehabt und
beabsichtigt hatte, oder die in ganz anderem Zusammenhang entstanden sind.
Dies gilt auch für Texte der Heiligen Schrift.
2. Impuls zur vierten Woche in der Fastenzeit von Kaplan Moritz Hemsteg
„Der Engel des Herrn verkündete Maria die Botschaft…“
Die Volksfrömmigkeit hat das Fest vom 25.3. in ein bekanntes Gebet verwandelt,
das sich nach dem lateinischen Auftakt benennt: „Angelus Domini…“
Es war das Gebet der sogenannten einfachen Leute, die ihrer Arbeit auf den Feldern nachgingen.
Es erinnert an die Begebenheit der Annuntiatio, der Verkündigung des Herrn:
Der Erzengel Gabriel erscheint bei Maria und von dem Gespräch,
das der himmlische Gast mit der jungen Frau führt,
erinnere ich mich nach Vortrag des Evangeliums stets an das „Fürchte dich nicht!“
Es ist dieses „Fürchte dich nicht!“, auf dem nicht nur die Marienfrömmigkeit,
sondern die ganze Bibel überhaupt aufbaut.
365mal zählen das Alte und das Neue Testament diesen Ruf,
der durch Gott selbst oder einen seiner Boten
– nichts anderes bedeutet das griechische „Angelos“ übersetzt
– ob mit oder doch eher ohne Flügel verkündet wird.
Es ist die Zusage Gottes hinein in das Leben einer jungen Frau, die ihr Leben nicht planen kann.
Die keine Versicherungen abgeschlossen hat, die sich sorgt, ihr Mann würde sie verlassen,
die womöglich kein Auskommen hat.
Und in diese Unsicherheit der Maria hinein spricht der Engel: „Fürchte dich nicht!“
Ich vermute, dass die Marienfrömmigkeit deshalb bei den sogenannten „einfachen Leuten“ so stark war,
weil auch das Leben vergangener Generationen von weniger Gewissheiten geprägt war.
Der Sozialstaat war noch nicht so ausgebaut, Kindstod sehr verbreitet und die beruflichen Perspektiven,
wenn es welche gab, waren vorgegeben durch die Tätigkeiten der Eltern.
Eine schlechte Ernte konnte nicht nur das Ende der beruflichen Existenz bedeuten,
sondern nicht selten auch Hunger und Tod.
Das Leben der Menschen war rau und hart und vor allem eines: unsicher, was die Zukunft bringen würde.
Nun zeigen die Ereignisse unserer Tage den Menschen in unseren Breiten ja gerade,
dass weder ein ewiger Friede ist in Europa, noch dass es mit der Gesundheit der Bevölkerung
bzw. dem Ende der Plagen und Pandemien schon so weit ist, wie viele gedacht hatten.
Die Sicherheiten, die die Nachkriegswelt sich erdacht hatte, bröckeln oder zeigen zumindest,
dass vieles davon Scheinsicherheiten waren.
Und ob ein ehemaliger Arbeitsminister mit seiner Aussage, die „Rente [s]ei sicher“
Recht haben wird, können jüngere Generationen getrost bezweifeln.
In die Unsicherheiten dieser Zeit spricht die Frohe Botschaft von der Verkündigung des Herrn (25.3.),
die doch eine Sicherheit schon eingebaut hat:
Exakt neun Monate vor Weihnachten setzt die Kirche dieses Fest seit der ausgehenden Antike an.
Denn die Geburt des göttlichen Kindes ist gewiss und sicher:
In der Heiligen Nacht wird es soweit sein und der Engel wird recht behalten.
Maria braucht sich nicht zu fürchten.
Ihre Familie bleibt zusammen, die Zukunft nicht nur ihrer Familie,
sondern der ganzen Menschheit ist gesichert durch den, der da geboren wird.
Wenn Papst Franziskus nun am 25. März sowohl die Ukraine wie die russische Föderation
dem „unbefleckten Herzen“ Mariens weiht, also „anvertraut“, dann wohl genau mit diesem Gedanken:
In all die Unsicherheit, was die Zukunft an Schrecken bringen kann, ist es nicht verkehrt,
Gott an seiner Seite zu haben.
Nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern der Zukunft entgegen gehen
mit all den Mühen und Schmerzen, die sie bringt, eben weil Gott mich begleitet.
Maria macht es vor. Denn sie hat „ja“ gesagt und sich „nicht gefürchtet“.
Kaplan Moritz Hemsteg
Impuls zur fünften Woche in der Fastenzeit von Jörg Hommrich
Wohin mit dem Berg?
Liebe Geschwister im Glauben,
wenn wir in unserem Leben vor einem Berg stehen, reden wir meistens über ihn.
Doch Gottes Wort weist uns an, mit ihm zu reden (Markus 11,22-23).
Dass Jesus uns sagt, wir sollen vertrauend mit unseren "Bergen" sprechen und ihnen befehlen,
sich ins Meer zu stürzen, ist drastisch und ein paar Überlegungen wert.
Zunächst einmal: Was sagen wir zu den Bergen in unserem Leben? Offenbar sollen wir ihnen nicht unseren Willen entgegenschleudern, sondern Gottes Willen. Und Gottes Wille ist SEIN Wort.
Gottes Wort auszusprechen ist etwas Kraftvolles und unbedingt notwendig, um unsere Berge zu besiegen.
Das ist allerdings nur der Anfang. Genauso wichtig ist Gehorsam.
Wenn wir Menschen meinen, wir könnten im Ungehorsam leben und dann trotzdem Ergebnisse erwarten,
wenn wir unseren Bergen Gottes Wort entgegenhalten, werden wir bitter enttäuscht.
Auch das deutet Jesus hier an. Die ganze Rede von Jesus gehört zusammen (Markus 11,22-25).
Zuerst fordert Jesus uns zu anhaltendem Glauben an Gott auf (Vers 22).
Dieses Vertrauen soll sich im Reden mit dem Berg beweisen (Vers 23).
Dann betont er die Wichtigkeit des Betens in diesem Vertrauen (Vers 24).
Anschließend befiehlt er, zu vergeben, denn wenn wir nicht vergeben,
wird Gott uns unsere Fehler und Versäumnisse auch nicht vergeben (Vers 25).
Wenn unsere Herzen mit Angelegenheiten voll sind, die wir nicht vergeben haben,
haben unsere Worte gegen unseren Berg keine Kraft. Unversöhnlichkeit grassiert unter uns Christen.
Oft verfallen wir Menschen, einem Trugschluss. Wir versuchen uns mancher Grundsätze Gottes zu bedienen, vernachlässigen andere aber völlig. Das funktioniert nicht.
Bitten wir Gott, dass wir erfassen und verstehen, was sein Wort rät.
Dann können wir als Christ ausgeglichen und siegreich leben.
Eine gesegnete und fruchtbringende Fastenzeit
wünscht Euch Euer
Jörg Hommrich
Impuls zur sechsten Woche in der Fastenzeit von Christel Hahn
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder,
der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.
Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet,
sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.... (Joh 3,16.17)
Gott hat die ganze Welt geschaffen: Menschen, Tiere, Pflanzen, Berge und Seen, Sonne und alle
Gestirne, Licht und Dunkel – die sichtbare und die unsichtbare Welt.
Die ganze Schöpfung ist Ausdruck seiner Liebe.
Gott ist die Liebe. (vgl. 1 Joh 4)
Der Dreifaltige Gott selbst ist Liebe: Vater und Sohn sind in ihrer Liebe zueinander verbunden durch
den Heiligen Geist.
Und Gottes Beziehung zu uns Menschen ist Liebe.
Gott will uns Menschen nicht in der Sünde, in der Absonderung von ihm, lassen.
Dass wir nicht mehr in paradiesischen Zuständen leben, soll nicht so bleiben.
Er will nicht die Vernichtung der Welt und des Menschen.
Gott will, dass die Trennungen der Menschen untereinander und zu ihm überwunden werden.
Deshalb hat er Jesus Christus gesandt, damit er dies beispielhaft lebt, und so die Sünde der Welt
besiegt.
Gott ist die Liebe. Und er ist voll Erbarmen mit uns Menschen.
Jesus Christus, der Sohn Gottes, wird Mensch in dieser Welt.
Jesus, dieser Mann aus Galiläa, der so viel von seinem Vater im Himmel weiß und von ihm so
liebevoll spricht, der viel Zuspruch erfährt, aber auch viel Widerspruch auslöst, kommt nach Jerusalem.
Die einen rufen „Hosianna“, und wenig später rufen die anderen: „Ans Kreuz mit ihm!“.
Das eine wie das andere lässt er über sich ergehen; spricht davon, dass er der König des Friedens ist
und wehrt sich nicht, als man ihn zum Tod verurteilt.
Warum? Weil er liebt. Weil er in seiner Liebe zum Vater und zu den Menschen nur Liebe ist.
Aus Liebe ist er Mensch geworden.
Aus Liebe ist er den Weg des Leidens und Sterbens gegangen.
Aus Liebe hat ihn der Vater aus dem Tod errettet und in den Himmel heimgeholt.
So ebnet Jesus Christus auch uns den Weg zum himmlischen Vater.
Gott ist die Liebe. Und er ist voll Erbarmen mit uns Menschen.
Das ist von Gott her so unermesslich gut, so unendlich gütig und liebevoll – und für uns so unbegreiflich und unfassbar!
Und wer sich auf diese Liebe Gottes einlässt, verspürt in sich die Sehnsucht:
ich möchte Gott vertrauen; ich möchte an ihn glauben; ich möchte ihn lieben.
Den Weg der Erlösung ist Jesus gegangen für die ganze Schöpfung und Menschheit.
Den Weg der Erlösung ist Jesus gegangen – für Dich! Ganz konkret für Dich!
Für Dich ist Jesus gestorben.
Für Dich ist Jesus Christus auferstanden.
Zu Dir sagt er: Ich bin erstanden und immer bei Dir!
So wird Dein Glaube zur Erfüllung und Ziel Deines Lebens.
Denn: Gott ist die Liebe.
Dieses Gebet vom Hl. Papst Johannes Paul II., das wir freitags in der Stunde der göttlichen Barmherzigkeit
an unseren lieben Vater richten, erscheint mir in der aktuellen weltpolitischen Situation besonders passend:
Gott, barmherziger Vater,
der du deine Liebe in deinem Sohn Jesus Christus offenbart
und über uns ausgegossen hast im Heiligen Geist, dem Tröster.
Dir vertrauen wir die Geschicke der Welt und jedes Menschen an.
Neige dich zu uns Sündern herab,
heile unsere Schwäche,
besiege alles Böse,
hilf, dass alle Menschen der Erde dein Erbarmen erfahren,
und in dir, dem Dreieinen Gott, die Quelle der Hoffnung finden.
Ewiger Vater, um des schmerzvollen Leidens und der Auferstehung deines Sohnes willen,
habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt. Amen
Gehen wir mit dieser Zusage Gottes durch diese besonderen Tage der Heiligen Woche, um an
Ostern von Emmaus aus nochmals zurückzueilen nach Jerusalem und allen zu sagen:
Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaft auferstanden!
Gesegnete Kar- und Ostertage wünsche ich Euch allen
Eure
Christel Hahn