Einladung zu einem 9-Tage-Gebet
Aufbau des 9-Tage-Gebetes
Jeder Tag:
Texte aus der Heiligen Schrift
Gedanken zum Nachdenken:
verschiedene Texte und Impulse
Gebet:
Sich öffnen für Gottes Geist und um SEINE Hilfe bitten
Teilweise sind dieTexte und Gebete angelehnt an das Neun-Tage-Gebet "Fürchte dich nicht"
von der Schönstatt-Bewegung.
Tag 1
Der verdorrte Feigenbaum und der Glaube Mk11, 20-24
20 Als sie am nächsten Morgen an dem Feigenbaum vorbeikamen, sahen sie, dass er bis zu den Wurzeln verdorrt war. 21 Da erinnerte sich Petrus und sagte zu Jesus: Rabbi, sieh doch, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt. 22 Jesus sagte zu ihnen: Habt Glauben an Gott! 23 Amen, ich sage euch: Wenn jemand zu diesem Berg sagt: Heb dich empor und stürz dich ins Meer! und wenn er in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, dass geschieht, was er sagt, dann wird es geschehen. 24 Darum sage ich euch: Alles, worum ihr betet und bittet - glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil.
Gedanken
"Können wir nicht sagen: Ach was, bitten!? Weiß der liebe Gott nicht, was uns fehlt? Wenn er unser Vater ist, wird er uns geben, was wir brauchen, ohne dass wir ihn darum bitten. Es ist wahr: erstens, dass der Himmelsvater aus freier Güte uns viele Dinge schenkt und gibt, ohne das wir ihn darum bitten, zweitens, dass er aber dringend verlangt, dass wir darum bitten.
Viele Dinge gibt Gott uns nicht, wenn wir nicht bitten. ER sieht in seiner Weisheit, was uns mangelt. ER sieht auch unser Bedürfnis.
Weshalb verlangt ER aber, dass wir darum bitten? ER verlangt es, dass wir mehr an IHN erinnert werden." Pater J. Kentenich
Gebet
Vater im Himmel, DU weißt alles. DU weißt um mich und kennst mich. Ich komme zu DIR und bringe DIR mein Leben, den Weg, den ich bis jetzt zurückgelegt habe. DIR bringe ich alle Fragen, wie es weitergehen soll, meine Ängste, Sorgen und Hoffnungen. Oft spüre ich meine Ohnmacht. Heute will ich mich DIR anvertrauen, so wie ich bin und DICH bitten: Sei DU die Kraft, die mich trägt und weiterhilft. Gib mir den Mut, einen neuen Anfang zu wagen -im Glauben an DICH und in der Liebe zu DIR. Vater im Himmel, segne mich und behüte mich. Lass DEIN Angesicht über mir leuchten und sei mir gnädig. Wende mir DEIN Angesicht zu und schenke mir Heil. Segne auch alle Menschen, die mir wichtig sind und die ich im Herzen trage. Amen.
Ein Gesätz vom Rosenkranz: Jesus, der uns seinen Segen schenkt.
Tag 2
PSALM 18, 2-7
Er sprach: 2 Ich will dich lieben, HERR, meine Stärke, 3 HERR, du mein Fels und meine Burg und mein Retter; mein Gott, mein Fels, bei dem ich mich berge, mein Schild und Horn meines Heils, meine Zuflucht. 4 Ich rufe: Der HERR sei hoch gelobt! und ich werde vor meinen Feinden gerettet. 5 Mich umfingen die Fesseln des Todes und die Fluten des Verderbens erschreckten mich. 6 Mich umstrickten die Fesseln der Unterwelt, über mich fielen die Schlingen des Todes. 7 In meiner Not rief ich zum HERRN und schrie zu meinem Gott, er hörte aus seinem Tempel meine Stimme, mein Hilfeschrei drang an seine Ohren.
Gedanke
Wohin ich mich auch wende, wohin ich geh von hier, ich bleibe in dir.
Begleitest durch mein Leben, bist Kraft, die ich verspür, ich bleibe in dir.
Bei dir bin ich geborgen, du bist mein Zufluchtsort, ich lobe, ich lobe dich, Gott.
Gebet
Vater im Himmel, ich möchte glauben, dass DU immer auf mich wartest. Bei DIR brauche ich nicht perfekt zu sein -das tut so gut. DU schaust mich an, DU siehst meine Fähigkeit und Schwächen. DU nimmst mich so an, wie ich bin. Ich vertraue: DEINE Liebe ist barmherzig, DEINE Liebe heilt. Bei DIR finde ich Geborgenheit, nach der ich mich sehne. DU gibst mir immer wieder die Chance zu DIR zurückzukommen. Ich danke DIR dafür. Amen.
Ein Gesätz vom Rosenkranz: Jesus, der uns seine barmherzige Liebe schenkt.
Tag 3
Evangelium Lk, 5, 4-10
Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus! 5 Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch auf dein Wort hin werde ich die Netze auswerfen. 6 Das taten sie und sie fingen eine große Menge Fische; ihre Netze aber drohten zu reißen. 7 Und sie gaben ihren Gefährten im anderen Boot ein Zeichen, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen und füllten beide Boote, sodass sie fast versanken. 8 Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Geh weg von mir; denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr! 9 Denn Schrecken hatte ihn und alle seine Begleiter ergriffen über den Fang der Fische, den sie gemacht hatten; 10 ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen.
Gedanke
Die Heilige Schrift ist wie eine Art Brief, den Gott Vater an seine Kinder geschrieben hat.
Wenn wir von unserem irdischen Vater solch einen Brief erhalten würden, würden wir ihn lesen und
würden seinem Inhalt glauben schenken.
Wir müssen die Heilige Schrift nicht lesen, wie ein Dokument aus der Vergangenheit.
Die Worte in der Heiligen Schrift sind immer aktuell und sie können uns heute noch Geborgenheit und Trost spenden.
Gebet
Herr, DU hast Worte ewigen Lebens.
Durch das Wort der Heiligen Schrift willst DU mich ganz persönlich ansprechen und mich führen.
Öffne meine Ohren, dass ich DEINE leise Stimme mitten in unserer lauten Welt wahrnehme.
Berühre mein Herz und rühre mich in meinem Innersten an.
Gib mir den Mut, mich ganz auf DICH einzulassen.
Ein Gesätz vom Rosenkranz: Jesus, der uns führt durch sein Wort.
Tag 4
Evangelium Lk 1, 30-38
30 Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. 31 Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. 32 Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. 33 Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. 34 Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? [2] 35 Der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. 36 Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar gilt, ist sie schon im sechsten Monat. 37 Denn für Gott ist nichts unmöglich. 38 Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
Gedanke
Wie wird sich Maria in dieser Situation gefühlt haben? Sie wird persönlich von Gott angesprochen.
Maria kann im Grunde die Worte des Engels nicht verstehen und fragt nach, wie dies alles geschehen soll.
Als sie dann die Worte des Engels vernimmt: Fürchte dich nicht, für Gott ist nichts unmöglich, gibt sie
voll Vertrauen ihr "Ja" zu Gottes Plan. So kann uns Marias "Ja" Mut machen.
Ich brauche mir nicht unnötig Sorgen zu machen. Mein Lebensplan ist von Ewigkeit vorgezeichnet
und vorgesehen von Gott, ich brauche nur mein "Ja" zu sagen.
Gebet
Maria Mutter Gottes, deine Offenheit für Gottes Plan ist bewundernswert.
Dein Glaube war so stark, dass du mutig "Ja" sagen konntest.
Lass' mich ein wenig von dir lernen, wenn ich jetzt die große Stunde deines Lebens betrachte.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft.
- Und sie empfing vom Heiligen Geist.
Gegrüßet seist du, Maria …
Maria sprach:
Siehe, ich bin die Magd des Herrn. - Mir geschehe nach deinem Wort.
Gegrüßet seist du, Maria …
Und das Wort ist Fleisch geworden. - Und hat unter uns gewohnt.
Gegrüßet seist du, Maria …
Bitte für uns, heilige Gottesmutter.
Dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.
Lasset uns beten. Allmächtiger Gott, gieße deine Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, deines Sohnes, erkannt. Führe uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen.
Ehre sei dem Vater …
Tag 5
Evangelium Joh 6, 48-51
48 Ich bin das Brot des Lebens. 49 Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. 50 So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. 51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben.
Gedanke
In den Worten "Das Brot des Lebens" steckt eine große Kraft.
Diese Kraft kann unsere Mutlosigkeit überwinden.
Auch wenn wir zur Zeit "Das Brot des Lebens" nicht in der Eucharistie-Feier
empfangen können, so dürfen wir stattdessen sagen:
„Jesus, ich möchte dich geistlich empfangen ."
Gebet
Jesus Christus, DU Brot des Lebens. DU willst meine Lebenskraft sein.
Ja, DU hast sogar Sehnsucht danach, dass ich DICH in mein Herz einlasse.
DU bist immer für mich da. DU lässt mich nie allein.
DIR will ich vertrauen und gemeinsam mit DIR alle Herausforderungen meines Lebens angehen.
Ein Gesätz vom Rosenkranz: Jesus, der uns das Brot des Lebens schenkt.
Tag 6
Evangelium Joh, 15, 9-12
9 Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! 10 Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. 11 Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.
Gedanke
Wo ein Mensch einem anderen etwas Gutes tut, da ist eine besondere Nähe Gottes. Em. Papst Benedikt XVI
In diesen Tagen hören wir trotz allem auch gute Nachrichten:
Jugendliche bieten den Älteren ihre Hilfe beim Einkauf an.
Menschen versammeln sich an den Fenstern um zu zeigen "Du bist nicht allein".
Ärzte und Pflegepersonal setzen sich unermüdlich für die Kranken ein.
Die Kassiererin im Supermarkt gibt ein Gefühl von "Normalität" an den Einkaufenden weiter.
Und, und, und...Hier ist ganz sicher die Nähe Gottes zu spüren.
Gebet
Heiliger Geist, DU bist das Feuer der Liebe Gottes.
Ich halte DIR mein Herz hin.
Oft ist es dunkel und kalt in mir.
Entzünde mich mit der Flamme DEINER Liebe.
Lieben, so wie Jesus uns geliebt hat, übersteigt meine Kraft.
Gib, dass ich in jedem Mensch ein Geschöpf und Kind Gottes entdecke.
Schenke mir den Blick für Menschen, die meine Hilfe benötigen.
Ein Gesätz von Rosenkranz: Jesus, der in uns die Liebe entzünde.
Tag 7
Evangelium Lk 9, 23
23 Zu allen sagte er: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.
Gedanke
Jeder von uns hat sicher schon die Erfahrung von Schmerz und Leid gemacht.
Jesus ist in die Welt gekommen, um unseren Schmerz und unser Leid zu teilen.
Seit ER mit uns geht, ist jedes "Kreuztragen" ein Mittragen mit IHM -ein "IHM-Nachfolgen".
Wenn wir unser Kreuz tragen und merken, dass es uns zu schwer wird, dürfen wir unserem
himmlichen Vater ruhig sagen, wenn es uns zu schwer wird und IHN um Hilfe bitten.
Gebet
Jesus, Erlöser und Heiland der Welt. DEINE Liebe ist unbegreiflich, sie ist bis
zum Kreuz gegangen.
Dort wo alles am Ende schien, setzt DU einen Neuanfang.
Herr, mit allem, was mich bedrückt, gebe ich mich in DEINE Hände.
Ich vertraue darauf, dass alles Schwere einen Sinn hat und fruchtbar wird für DEIN Reich.
Ein Gesätz vom Rosenkranz: Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist.
Tag 8
Evangelium Mt, 15-18
15 Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? 16 Simon Petrus antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes! 17 Jesus antwortete und sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. 18 Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.
Gedanke
Jesus hat sein Wort wahrgemacht: Die Mächte der Unterwelt können seine Kirche nicht überwältigen.
Auch wenn wir zur Zeit keine Gottesdienste feiern und uns zum Gebet versammeln können, so
ist das "gemeinsame" Gebet dennoch möglich und gerade in diesen Tagen besonders intensiv.
Bei allen Schwachstellen und menschlichem Versagen, ist die Kirche eine Gemeinschaft,
in der wir einander gegenseitig tragen und stützen können.
Wer glaubt, ist nie allein!
Gebet
Heiliger Geist, DU hast die Kirche durch die Zeit geführt.
Trotz allem menschlichem Versagen leuchtet in ihr das göttliche Licht.
Stärke unsere Liebe zu unserer Gemeinschaft, damit diese Liebe auch
in Enttäuschungen standhält und ihre Echtheit beweist.
Durchdringe uns mit DEINER Kraft und hilf uns,
ein lebendiges Glied DEINER Kirche zu sein.
Ein Gesätz vom Rosenkranz: Jesus, der in seiner Kirche lebt und wirkt.
Tag 9
Evangelium Joh 19, 25-27
25 Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. 26 Als Jesus die Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zur Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! 27 Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.
Gedanke
Siehe deine Mutter!
Maria ist zur Mutter aller Glaubenden geworden. Zu ihr kommen die Menschen
in allen Zeiten und aus allen Erdteilen, um ihre Nöte, Sorgen und Hofffnungen vorzubringen.
"Das Leben kann noch so hart uns mitspielen, noch so viele Kämpfe mögen durchzukämpfen sein,
wir haben keine Angst. Die Gottesmutter breitet die Hände über uns aus und sie sorgt
in allen Situationen für uns." Pater Josef Kentenich
So wollen auch wir uns in dieser schwierigen Zeit voll Vertrauen an die Heilige Gottesmutter wenden.
Gebet
Maria, Mutter Gottes, am Kreuz hat dein Sohn dich uns allen zur Mutter gegeben.
Das heißt, wir müssen unseren Weg nicht alleine gehen.
Du bist für uns da. Wir vertrauen uns dir an mit allem, was uns bewegt und uns Sorgen bereitet.
Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin.
Verschmähe nicht unser Gebet in unsern Nöten,
sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren,
o du glorreiche und gebenedeite Jungfrau.
Unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin.
Versöhne uns mit deinem Sohne,
empfiehl uns deinem Sohne,
stelle uns vor deinem Sohne. Amen.
Ein Gesätz vom Rosenkranz: Jesus, den du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast.
Wie glücklich oder unglücklich wir sind, hängt eher davon ab, wie wir die Ereignisse wahrnehmen und ihnen gegenübertreten, als von den Ereignissen an sich.
Anthony de Mello