Eine Kultur der Achtsamkeit und des Hinschauens etablieren


Zum 1. März 2019 setzt das Bistum Limburg ein aktualisiertes Schutzkonzept für Kindertageseinrichtungen in Kraft. „Kindertageseinrichtungen stellen für den Schutz von Kindern vor Vernachlässigung, Gewalt und Missbrauch wichtige Orte dar. Hier kann Kinderschutz, Kinderförderung und Kinderbildung verknüpft werden“, erklärt Dr. Beate Gilles, Leiterin des Dezernates Kinder, Jugend und Familie im Bistum Limburg. „Ziel des neuen Schutzkonzeptes ist es, das Wohl der Kinder in den Einrichtungen zu fördern, frühzeitig Risikofaktoren zu erkennen und Verdachtsfällen im Interesse der Kinder und Eltern sensibel nachzugehen.“ Mit dem Schutzkonzept gebe das Bistum Fachkräften in katholischen Einrichtungen eine wirksame Unterstützung an die Hand: „Durch die neu integrierten Handreichungen und überarbeiteten Checklisten werden Unsicherheiten abgebaut und die Mitarbeiter ermutigt, präventiv tätig zu werden. Wir wollen flächendeckend eine Kultur der Achtsamkeit und des Hinschauens etablieren“, so Gilles.
Die Neufassung wurde gemeinsam in einer Arbeitsgruppe der Bistümer und der Caritasverbände der Diözesen Limburg, Mainz und Fulda erarbeitet und anschließend für die Kindertageseinrichtungen im Bistum Limburg angepasst. Das in der 5. Auflage erschienene Konzept wurde an aktuelle gesetzliche Rahmenbedingungen angepasst und ist für alle katholischen Einrichtungen im Bistum verpflichtend. Neben der Überarbeitung von Checklisten zu Risiko- und Schutzfaktoren wurden die standardisierten Abläufe bei Verdachtsfällen je nach Auslöser differenziert dargestellt sowie eine Vorlage zur Verbesserung der Kommunikation mit Jugendämtern entwickelt. Ergänzt wurden außerdem Informationen und Materialien mit Blick auf die Selbstverpflichtungserklärung, der Abfrage eines erweiterten Führungszeugnisses sowie der Prävention vor sexualisierter Gewalt und Missbrauch.
Das Schutzkonzept für Kindertageseinrichtungen im Bistum Limburg ist ein vom Gesetzgeber gemäß §8a SGB VIII gefordertes Schutzkonzept und wird für alle katholische Einrichtungen einheitlich erarbeitet. Zu dem Schutzkonzept werden im Bistum Limburg regelmäßig Schulungen im dreijährigen Turnus veranstaltet.
Davon zu unterscheiden sind institutionelle Schutzkonzepte, zu denen sich das Bistum Limburg verpflichtet hat. Diese werden von katholischen Pfarreien, Vereinen und Verbänden zur Prävention von sexuellem Missbrauch eigenverantwortlich erarbeitet und eingeführt.