AUF DEN SPUREN DER HEILIGEN DREI KÖNIGE
Am 6. Januar machten sich insgesamt 54 Pilgerinnen und Pilger unserer Pfarrei Liebfrauen Westerburg im Alter von 19 bis 86 Jahren auf den Weg nach Köln. Die Idee, gerade an diesem Datum nach Köln zu fahren, kam unserem „Ausschuss für Katholische Erwachsenenbildung“ unter der Leitung von Frau Renate Baumann. Die Reise wurde dabei großzügig finanziell unterstützt durch den kirchlichen Bezirk Westerwald. Je weiter geplant wurde, desto größer mussten wir den Bus bestellen, weil erstaunlich viele Menschen Interesse an der Reise zeigten – und bei weitem nicht alle angemeldet werden konnten, die gerne mitgefahren wären.
Unsere Tour beinhaltete eine Führung in der Kunststation St. Peter Köln durch den dortigen Pfarrer, Pater Dr. Kessler von den Jesuiten, der unsere Gruppe herzlich begrüßte und uns einen Einblick in die Geschichte der Kirche gewährte.
St. Peter zählt zwar zu den ältesten Pfarrkirchen Kölns, ist aber minimalistisch eingerichtet und dient heute bedeutenden Künstlern der Gegenwart als Ausstellungsstätte. Die Kirchengemeinde nutzt den Raum dann parallel für Gottesdienste.
Der flämische Maler Peter Paul Rubens stiftete der Kirche das „erste Kunstwerk der Neuzeit“, wie Pater Kessler es nannte: Ein großes Ölgemälde der Kreuzigung Petri, das noch heute den Blick aller gläubigen und suchenden Menschen, die dieses Gotteshaus betreten, auf sich zieht.
Die Ausstellung TERMINAL, TERMINAL von Selma Gültoprak beeindruckte die Reisegruppe. Tausende von individuellen Flugtickets und Bordkarten liegen sinnbildlich auf dem Boden.
Jedes dieser orginalgetreu nachgebildeten Dokumente stellt ein persönliches Schicksal dar.
Nach einem kurzen Mittagssnack in einer nahegelegenen Kneipe zog die Gruppe weiter zu einer anderen Kölner Kirche, die ebenfalls dem Hl. Petrus geweiht ist: zum Dom.
Als wäre die weltberühmte Doppelturmfassade nicht schon eindrücklich genug, erhielten wir eine Führung durch ihren Innenraum.
Die Domführer erklärten unseren Pilgern, dass die Architektur und die Pläne für die Kirche auf das 13. Jahrhundert zurückgingen, diese aber erst im 19. Jahrhundert mit Hilfe der (evangelischen) Preußen vollendet werden konnte. Spannend waren auch die Details zum Dreikönigsschrein, in dem vermutlich die Gebeine von Kaspar, Melchior und Balthasar liegen – oder aber anderer, wohlhabender Männer aus dem syrischen Raum, die im ersten Jahrhundert lebten. Der Rest ist Geschichte: Um diese Gebeine herum wurde ein prunkvoller, goldener Schrein errichtet, dann ein Chorraum darum errichtet und daraus ist im Laufe der Zeit der Kölner Dom geworden. Dass der Dom über 10.000 qm Fensterfläche sein Eigen nennt und zudem das größte Chorgestühl der Welt in ihm Platz findet, sei hier am Rande erwähnt.
Ein Besuch in einem typisch Kölner Brauhaus durfte natürlich nicht fehlen.
Bei Kölsch und regionalen Gerichten stärkte sich unsere Reisegruppe und saß in fröhlicher Runde zusammen.
Der Tag wurde abgerundet durch ein Pontifikalamt mit Weihbischof Rolf Steinhäuser. Zur Ehre des Tages durften unser Kaplan Moritz Hemsteg konzelebrieren und Johanna Fröhlich, die als Ministrantin mitgereist war, ministrieren. Begleitet durch Chorgesang von Felix Mendelssohn-Bartholdy und dem Gesang von ca. 500 Gläubigen feierten wir das Hochfest der Erscheinung des Herrn, wie der Dreikönigstag offiziell genannt wird, in der neugotischen Kathedrale, die zugleich auch Metropolitankirche der Kölner Kirchenprovinz ist, zu der auch das Bistum Limburg gehört. Ganz beseelt von so vielen Eindrücken kehrten wir gegen 22.00 Uhr nach Kölbingen zurück.